Edoovillage #1854 - Greece, Moria, Lesbos: Labdoo Laptops for Lesbos | Wave of Hope
Emplacement
6.1 Name(*): Victor Jean
6.2 Telefon(*): +33-668 33 22 79
6.3 Email(*): jean.victor06@gmail.com
Auf Lesbos gibt es drei Flüchtlingslager. Im größten Lager Moria leben zur Zeit ca. 16.000 Menschen, darunter ca. 6.000 Kinder, unter furchtbar schlechten Bedingungen. Es gibt nur eine unzureichende Versorgung mit allem, was für das Leben notwendig ist. Es gibt, auch jetzt in der großen Hitze im Sommer, nur für einige Stunden Wasser am Tag. Die Menschen sind seit Monaten im Lager eingesperrt, da es noch immer einen Corona-Lockdown gibt, obwohl alle anderen Bewohner der Insel sich wieder frei bewegen dürfen. Der Lockdown wird wohl auch nicht schnell aufgehoben werden, eventuell auch gar nicht mehr. Das hat zur Folge, dass die Flüchtlinge das Lager nicht mehr verlassen dürfen und damit alle außerhalb des Lagers stattfindenden Aktivitäten, nicht mehr besucht werden können, z.B. Ausbildungsmaßnahmen, Schulen, Sportangebote, usw. Generell gab es auch nur für ca. 600 Kinder die Möglichkeit eine Schule außerhalb des Camps zu besuchen. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Es gab seit ca. 2 Jahren eine Schule (Projekt „Wave of Hope“) innerhalb des Camps, die ca. 1.200 Schüler hatte und die es noch immer gibt. Es wurden jetzt weitere Schulen gegründet.
Es geht jetzt darum die Schulen innerhalb des Camps zu unterstützen, weil das die einzige Möglichkeit ist, den Kinder und Jugendlichen im Lager überhaupt Bildungsmöglichkeiten anzubieten.
Es gibt jetzt einen Schulcontainer, der in dem Moria Camp steht, und in dem Lehrer von dem Projekt „School of Peace“ neue Lehrer für Moria ausbilden. Dabei werden sie von „Stand by me Lesbos“ unterstützt. Die „School of Peace“ (https://www.schoolofpeace.org.il) hatte eine eigene Schule in dem Sozialcenter „One Happy Family“ (https://ohf-lesvos.org), in dem auch unser Projekt „Low-Tech with Refugees“ angesiedelt ist. Diese Schule wurde von Rechtsradikalen zerstört und deshalb arbeitet die School of Peace jetzt im Flüchtlingslager Moria und bildet dort auch weitere Lehrer aus.
Das Vorgehen macht Sinn, da dann diese neu ausgebildeten Lehrer wieder unterrichten können und so viel mehr Schüler in Moria eine Ausbildung erhalten könnten.
Es gibt an den meisten Stellen kein Netz. Wenn es überhaupt ein Mobilfunknetz im Moria Camp gibt, dann ist das sehr langsam und teuer. WLAN gibt es gar nicht. Ein Abrufen von Inhalten ist deshalb nicht möglich.
Die Rechner möchte ich den neu ausgebildeten Lehrern in Moria zur Verfügung stellen. Sie haben dann eine große Wissensbasis zu Verfügung und können sich selber weiterbilden und den Unterricht viel besser vorbereiten. Weiter können sie den Rechner in kleinen Gruppen mit ihren Schülern zum Einsatz bringen. Fortgeschrittenen Schülern oder Studenten könnten einzeln oder in Gruppen mit diesen Geräten auch für sich alleine lernen.
Den Kindern, den Jugendlichen und den jungen Erwachsenen wird in Moria, mehr oder weniger jeder Zugang zur Bildung verwehrt und das oftmals über viele Jahre. Das widerspricht allen Konventionen (Kinderrechtskonvention, Menschenrechtskonvention, usw.), zu denen sich die europäischen Staaten eigentlich verpflichtet haben. Das oben beschriebene Projekt versucht wenigsten ein bisschen an Abhilfe zu schaffen.
Da die bisher funktionierenden Wege der Ausbildung nicht mehr benutzt werden können, arbeiten jetzt mehrere NGOs zusammen, um Bildung in das Camp zu bringen:
Die oben genenannten: School of Peace, One Happy Family, Low-Tech with Refugees und Stand by me Lesvos (https://standbymelesvos.gr), Mosaic (https://www.lesvosmosaik.org/en/) und Lesbos Solidarity und Pikpa (Muttergesellschaft von Mosaic), http://www.lesvossolidarity.org
Wahrscheinlich schließen sich noch weitere NGOs an.
3. Anzahl Schüler*innen(*): Wenn man die Kleinkinder abzieht dann gibt es sicherlich immer noch ca. 4.000 bis 5.000 Kinder und Jugendliche, die generell ein Schulangebot bräuchten
4. Anzahl Lehrer*innen(*): Ziel ist es jetzt die in der Flüchtlingsgemeinschaft vorhandenen Lehrer zu aktivieren und neue Lehrer auszubilden. Bei bis zu 5.000 Kindern und Jugendlichen unter den gegebenen Umständen und unzureichenden Räumlichkeiten, die nur im Schichtbetrieb von morgens bis abends benutzt werden, braucht man mehrere hundert Lehrer. Es werden jetzt Lehrer neu ausgebildet, d.h. junge Menschen, die schon an der Universität waren, werden in die Lage versetzt, zu unterrichten. Erst einmal wären 200 Lehrer sicher ein erstes Ziel.
Date it was last updated: 17/02/23